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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2024
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Geflüchtete in Deutschland
Neue deutsche Flüchtlingsfeindschaft

Das Attentat von Solingen hat eine heftige Debatte um Asyl und Zuwanderung ausgelöst. Doch Grenzkontrollen und schärfere Gesetze lösen keine Probleme. Wie es anders gehen kann, zeigt ein Dorf in Brandenburg.
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Verordnete Langeweile: Flüchtlinge im Ankunftszentrum Tegel (Foto: pa/Carsten Koall)
Verordnete Langeweile: Flüchtlinge im Ankunftszentrum Tegel (Foto: pa/Carsten Koall)
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Als er den Parkplatz erreicht, sagt Oliver Ott: »Jetzt sind wir am Corpus Delicti«. Etwa 100 Menschen umringen ihn, dahinter stehen ein paar Polizisten. Kurz zuvor ist Ott noch aufgeregt durch den Freiluft-Saal des Britzer Gartens gelaufen, einem riesigen Park im Südosten Berlins, hat einen Zettel in die Höhe gehalten und gerufen: »Ich habe 28 Fragen!« Fragen an Berlins Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe und an Martin Hikel, Bürgermeister des Bezirks Neukölln (beide SPD), die zum Informationsabend geladen haben. Bis Frühjahr 2025 will der Senat auf dem Parkplatz des Geländes ein Containerdorf errichten für 468 Geflüchtete. Insgesamt soll es in Berlin 16 solcher Containerdörfer geben. Die etwa 10 000 Menschen, die zurzeit in den überfüllten Notunterkünften der Stadt leben, müssen irgendwo hin.

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Wolfgang Schuchert 25.10.2024:
Nach einem Attentat von einer einzelnen Person in Solingen sollen nun alle Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien und Afghanistan herhalten. Wird uns Bürgern da nicht in rassistischer Weise das Verhalten von Muslimen so dargestellt, als wären alle Muslime und Flüchtlinge aus der Dritten Welt so und würden nicht zu unserer Zivilisation passen? Wir brauchen eine konsequente Friedenspolitik, denn hinter den Flüchtlingszahlen steht millionenfaches Elend. Und wer das beenden will, muss für eine konsequente Friedenspolitik eintreten, wo die Beendigung sämtlicher militärischer Interventionen in Drittstaaten, die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen zur Erpressung anderer Länder, die Einstellung von Waffenexporten in Kriegsgebiete, die Wiederaufnahme einer Verständigungs- und Entspannungspolitik mit der Russischen Föderation und China gefordert werden.

Hans Flory 25.10.2024:
Unwillkommen? Viel zu harmlos! Wir würden die Fremden schon gerne mögen, aber nicht als gleichberechtigte Mitmenschen, sondern nur als Arbeitskraft, um unser Kapital zu mehren. Das ist die Kontinuität mit dem Fremden von der Kolonisation bis heute, getragen seit jeher von den maßgeblichen Eliten des christlichen Abendlandes. Was haben wir eigentlich von Jesus, dem Sohn Gottes, kirchlich gelernt? Bestimmt nicht die Liebe zu Gott und dem Nächsten!

Edeltraud Nölkensmeier 25.10.2024:
Flüchtlingsfeindschaft? Wer mag diesen Begriff zum ersten Mal benutzt haben? Er geht so verflixt einfach über die Lippen! Ich halte ihn für falsch und gefährlich. Flüchtende Menschen sind solche, die Schutz suchen, vor wem oder was auch immer. Feinde sind Menschen, die jemanden mit bösen Absichten verfolgen. Wir verbinden damit Bosheit, Hass, Widersacher. Sind so die Deutschen? Sicher nicht. Die Überschrift »Unwillkommen« mag eher treffen, auch wegen der vielen ungelösten Probleme, die die Autoren benennen und die noch ergänzt werden könnten. Streichen wir doch bitte diesen Begriff aus unserem Sprachschatz. Er könnte zu leicht so etwas wie eine »sich selbst erfüllende Vorhersage« werden.

 27.09.2024, 14:50 Uhr:
Bravo - das macht Hoffnung und Mut, sich weiterhin für einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten einzusetzen und ja, auch zu streiten!

Christine Wengert 26.09.2024, 17:47 Uhr:
Was für ein wunderbarer Artikel!! Es geht also doch anders!
Herzlichen Dank

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