NSU-Prozess: Blick in den Abgrund
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Es ist eine Farce. Seit Wochen betonen die Sprecherin des Münchener Gerichts, Margarete Nötzel, und ihr Stellvertreter Hans-Kurt Hertel, im Akkreditierungsverfahren für den NSU-Prozess sei alles nach Vorschrift verlaufen –, nun ist der Prozess doch um drei Wochen verschoben worden, um die Medienplätze neu zu besetzen, um die es so viel Ärger gegeben hatte.
Dabei geht es ja längst um mehr als um die Frage, ob und welche türkischen Medien aus dem Gerichtssaal berichten dürfen. Es geht darum, wie glaubwürdig das Versprechen des deutschen Rechtsstaates ist, die Verbrechen des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) aufzuklären. An dieser Bereitschaft kann zweifeln, wer sich die Vertuschungen, Pannen und Fehler ansieht, die Politik, Justiz und Polizei zu
Wolfgang Röckl 02.05.2013, 23:39 Uhr:
Bei allem, was beim Akkreditierungsverfahren der Prozeßbeobachter gehakt hat ist es nicht angebracht zu unken, dass es mit dem NSU-Prozess in München nichts werden könne. Das Gericht hat sicher in dem Bestreben, ja nichts anbrennen zu lassen, was letztlich als Revisionsbegründung herbeigezogen werden könnte, über das Ziel hinausgeschossen. Nicht Ignoranz, sondern juristische Akribie sind hier anzunehmen. Keine schlechte Voraussetzung für eine Prozeßführung, die der enormen Herausforderung gerecht wird.