Samad: »Ich will kein Märtyrer werden«
von
Britta Baas
vom 25.11.2013
Vermutlich am Sonntag, 24. November 2013, in Ägypten entführt: Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Publizist, langjähriger Publik-Forum-Autor (Foto: pa/Kjer)
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Sein Handy ist angeschaltet. Der Ruf geht durch. Es klingelt lange; mindestens ein Dutzend mal, dann höre ich auf zu zählen. Ich will auflegen. Da höre ich eine automatische Stimme am anderen Ende: »Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar.«
Vorübergehend? Also probiere ich es wieder. Doch viele Stunden lang ändert sich nichts an dieser Ansage. Was passiert in diesen Stunden?
Frank Spade 28.11.2013, 23:59 Uhr:
Hamed Abdel-Samad ist wieder frei:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/hamed-abdel-samad-bruder-berichtet-details-ueber-entfuehrung-in-aegypten-a-935974.html
Heinz Pütter 26.11.2013, 17:28 Uhr:
Entführungsopfer Abdel-Samad: Das ist der Grund für den Hass der Islamisten
http://www.spiegel.de/politik/ausland/hamed-abdel-samad-hat-islamisten-gegen-sich-aufgebracht-a-935735.html
Weder der Koran noch die Bibel haben eine absolute Gültigkeit, als das einzig - wahre Wort Gottes an die Menschen.
Die Schriften sollten als spirituelle Hilfe verstanden werden. Israel beruft sich heute noch auf die Bibel, Gott hätte ihnen vor über 4000 Jahren das Land Israel versprochen, deshalb auch der ganze Streit um das Land Israel.
Alles verändert sich ständig, auch unser Bewusstsein. Heute leben wir in einer anderen Welt. Das vergessene Wissen über uns selbst und die Natur ist das eigentliche Problem, alles ist mit allem wechselseitig verbunden.
Es existiert im Universum nichts, das von irgend etwas anderem getrennt ist. Alles ist zutiefst miteinander verbunden, unwiderruflich wechselseitig voneinander abhängig, interaktiv, eingewoben in den Stoff allen Lebens.
Britta Baas 26.11.2013, 14:55 Uhr:
@gerdautrum, "Islamismus" ist ein wissenschaftlich fundierter Begriff, der, grob gesprochen, als Merkmale das Absolutsetzen des Islam als Lebens- und Staatsordnung, die ganzheitliche Steuerung der Gesellschaft und die Frontstellung gegen Demokratie meint. Fundamentalismus und Fanatismus reichen sich die Hand. Dagegen wehrt sich H. Abdel-Samad. Zweitens gilt: Man kann gläubiger Muslim sein und gerade deshalb den Islamismus ablehnen. Man könnte sogar kühn sagen: Man kann nur Muslim/Muslima sein, wenn man den Islamismus ablehnt. In Wertschätzung des Islam.
gerd autrum 26.11.2013, 14:14 Uhr:
Ich glaube Herrn Abdel-Samad, dass für ihn Freiheit ein hohes Gut ist.
Aber kann der Mensch nur frei sein, wenn er Extremisten bekämpft und mit dem Kampf versucht,sie zu eleminieren? Extremisten setzen sich, so glaube ich zu wissen, gar nicht mit dem Wert, Freiheit, auseinander. Sie erleben Angriffe auf ihr Weltbild nur als Angriff, gegen den es sich wehren müssen. Denn es ist Ihre verinnerlichte Überzeugung, das die Menschheit nur glücklich werden kann, wenn ihre Idiologie siegt. Folglich werden Extremisten gestärkt, wenn sie bekämpft werden.
Die Alterative: Ich benenne nach meinem freien Willen Ziele und setze mich für sie ein. Dann bin ich unabhängig von den mich umgebenden gesellschaftlichen Verhältnissen ein freier Mensch.
So ging es mir als DDR-Bürger, ich war frei in einer Gesellschaft, in der eine Minderheit meinte, DIE Wahrheit zu kennen. Die persönlichen Nachteile als "Abweichler"konnte ich tragen.
Es ist also gleichgültig, in welcher Form uns Extremisten begegnen.
gerd autrum 26.11.2013, 13:14 Uhr:
Sehr geehrte Frau Britta Baas es ist problematisch in der Auseinandersetzung mit dem Islam das Unwort, Islamist, zu verwenden. Gibt es einen entsprechenden Begriff für extremistische Christen? Das ist keine rhetorische Frage. Bekämpfen wir in unserem Umfeld extremistische Christen? Mir ist ein "Christ" begegnet, der ernsthaft davon ausgeht, dass alle Moslime verworfene Seelen (seine Formulierung) sind, weil sie nicht Jesus Christus als den wahren Gott anerkennen. Ein konstruktiver Gedankenaustausch war nicht möglich. Es bewahrheitete sich, wenn Religion ohne Liebe ist, entsteht Fanatismus.
Was Herrn Abdel-Samad betrifft, verhält er sich so, als suche er den Tod des Märtyrers. Denn wenn ich etwas vom Kopf NICHT will, dann "organisiert" der Bauch (das Unterbewußtsein) gerade das!!!
Ich wünsche, dass er unversehrt wieder frei kommt und werde die Pedition unterstützen.
In einem zweiten Kommentar möchte ich noch auf den Wert,Freiheit eingehen.
Heinz Pütter 25.11.2013, 18:07 Uhr:
Hamed Abdel-Samad weiß um die Irrationalität, die Menschen in schweren Konflikten an den Tag legen, warum begibt er sich dann in die Höhle des Löwen?
Hamed Abdel-Samad wusste um die Gefährlichkeit der religiösen Fanatiker. All die ganze Provokation und der Kampf gegen die Fanatiker ist gefährlich. Es gibt auch Wege der Aufklärung und Wege der Liebe.
Um einen anderen Menschen friedvoll zu stimmen – um seine Gedanken, seine Weltanschauung nachhaltig zu verändern –, müssen wir sein Herz berühren. Und das tun wir mit dem zartesten aller Gefühle: mit der Liebe. Mit ihr bereiten wir den Boden, auf dem Logik und intellektuelle Annäherung überhaupt erst gedeihen können.
http://www.sapientia.ch/E-Buecher/GMG/Band2.pdf