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Schavan und der falsche Maßstab

Überraschend klar fällte der Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf am Dienstagabend seine Entscheidung: Annette Schavan verliert ihren Doktortitel, sie hat nach Ansicht des Gremiums »systematisch und vorsätzlich gedankliche Leistungen vorgetäuscht«. Die Entscheidung ist maßlos. Ein Kommentar von Thomas Gesterkamp
von Thomas Gesterkamp vom 06.02.2013
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Verlorener Kampf um den Doktortitel: Annette Schavan (Foto: pa/dpa/Marijan Murat)
Verlorener Kampf um den Doktortitel: Annette Schavan (Foto: pa/dpa/Marijan Murat)
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Texte anderer Autoren in »bedeutendem Umfang« nicht korrekt zu kennzeichnen, ist in der Tat ein wissenschaftlicher Fauxpas, der über Flüchtigkeitsfehler hinausgeht. Schließlich gab es auch vor 33 Jahren schon wissenschaftliche Vorschriften für das korrekte Zitieren in Dissertationen. Doch handelt es sich deshalb gleich um »absichtliche Täuschung«? Das muss jetzt wohl das Verwaltungsgericht klären.

Den Titelentzug und seine Begründung prägt eine gewisse Maßlosigkeit. In den Hochschulverwaltungen wirkt das Guttenberg-Trauma nach: Es reicht nicht mehr, Formfehler zu rügen und es dabei zu belassen. Zudem haben die Prüfer auf die Anregung verzichtet, externe Gutachter heranzuziehen. Ihr Ziel lautete Schad

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Hanna Leinemann 08.02.2013, 12:03 Uhr:
Mich verwundert der Inhalt des Artikels; vor 33 Jahren hatten alle Doktoranden die gleichen Voraussetzungen; endgültig wurden die Arbeiten meist von Schreibkräften erstellt, die besser mit der Tastatur umgehen konnten - aber: das berechtigt doch nicht dazu, ein Literaturverzeichnis nicht vollständig zu erstellen und somit die Prüfung des Arbeitsinhaltes zu erschweren resp. unmöglich zu machen. Für mich schon ist das Vorsatz. - Ein Gericht wird keine fachlichen Entscheidungen treffen, nur juristische. -

David Pickering 08.02.2013, 08:35 Uhr:
Wissen und Ethik hin oder her, ich bin nicht aus irgendeiner Partei motiviert. Der Kommentar von Frau Kralemann könnte wohl angewendet werden. Besonders "Die Uni, die damals die Doktorarbeit anerkannt hat, stellt sich doch jetzt ein Armutszeugnis aus, sie hätte damals dann wohl nicht richtig die Arbeit geprüft."
War denn die Ministerposten nur aufgrund eines Doktortitels vergeben, oder weil Frau Schavan einfach eine kompetente Person ist?
Ist ein Arbeiter, der seine Arbeit gut verrichte, zu entlassen nur, weil er kein Schulabschluss vorweisen kann?
Ich glaube nicht, dass diese negative Kampagne positiv für das Ansehen Deutsche Bildungsinstitute/Universitäten auswirken.
Wo liegen dann Bewertungsgrundlagen? In die Politik oder an den Hochschulen?
Wer ist hier fehlerhaft, jemand der hart arbeitet und studiert um die Qualifikationen zu erlangen oder das System der Hochschulen?
Vor 33 Jahren war die möglichkeiten anders. Ich möchte nicht wissen, wie viele Studierende "geschummelt" hab

Diethelm Busse 07.02.2013, 09:53 Uhr:
Zum "Fall" Schavan ist inzwischen alles gesagt! Fehlt nur noch ihr Rücktritt. Politisch genau wie z.Gt.: nichts zugeben, Vertrauen aussprechen, im Amt halten...sich an der Macht halten! Der mündige Wähler wirds hoffentlich quittieren. D. Busse

Elke Kralemann 06.02.2013, 19:49 Uhr:
Meiner Meinung nach sollte Frau Dr. Schavan der Doktortitel nicht aberkannt werden. Die Uni, die damals die Dorktorarbeit anerkannt hat, stellt sich doch jetzt ein Armutszeugnis aus, sie hätte damals dann wohl nicht richtig die Arbeit geprüft. Was mich so stutzig macht, daß hauptsächlich nur CDU- und CSU- und FDP-Politikern Fehler in ihren Promotionsarbeiten nachgewiesen werden. Entweder sind die Genossen in der SPD nicht fähig, überhaupt so eine Arbeit zu schreiben, oder es ist eindeutig eine Kampagne gegen die Regierungsparteien. Es ist ja bald wieder Wahl, da muß man schon wieder anfangen im Schmutz zu wühlen. Wer sich auf so ein niedriges Niveau herablässt, sollte keine Chance bekommen, unser Land regieren zu dürfen.

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