Interview
»Wer keine Hoffnung hat, ist unberechenbar«


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Publik-Forum: Herr Ajalon, Sie sind 1945 in einem Kibbuz bei Tiberias geboren, da gab es Israel noch gar nicht. Sie haben die gesamte Geschichte des Staates miterlebt. Welche Bedeutung hat das Massaker der Hamas vom 7. Oktober?
Ami Ajalon: Man sagt, es braucht Generationen, um die Bedeutung des Holocausts zu verstehen. Das wird mit dem Massaker der Hamas ähnlich sein. Für den Staat Israel und für Juden war es der schlimmste Tag seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach diesem Tag müssen wir alles neu denken. Wie wir uns selbst sehen, das ganze Konzept von Gut und Böse. Aber auch, wie wir den Staat Israel sehen, unsere Politik, unsere Wirtschaft, unseren Status im Nahen Osten, unsere Sicherheit.
Apropos Sicherheit: Ministerpräsident Benjam
Ami Ajalon stammt aus einer ungarischen zionistischen Pioniersfamilie. 1963 trat er in die Marine ein, wurde 1992 ihr Oberbefehlshaber. Nach dem Mord an Premierminister Jitzchak Rabin hatte Ajalon von 1996 bis 2002 den Chefposten des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet inne. 2003 startete er gemeinsam mit dem palästinensischen Professor Sari Nusseibeh die Friedensinitiative »Peoples Voice« (»Volkes Stimme«). Die Bewegung setzt sich für eine Zweistaatenlösung für Israel und Palästina ein. 2006 wurde Ajalon für die israelische Arbeiterpartei in die Knesset gewählt. 2007 unterlag er in der Stichwahl um den Vorsitz gegen Ehud Barak, dem späteren Ministerpräsidenten. 2021 erschien sein Buch »Im eigenen Feuer. Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen kann«, Verlag J.H.W. Dietz
Interview: Constantin Wißmann
