Wohnungsnot
Zahl der Sozialwohnungen sinkt
Eigentlich hatte die Ampel-Regierung angekündigt, jedes Jahr für 100 000 neue Sozialwohnungen zu sorgen. Doch nicht nur wird dieses Ziel weiterhin deutlich verfehlt, die Zahl der Sozialwohnungen insgesamt ist sogar rückläufig. Ende des vergangenen Jahres gab es bundesweit rund 1,072 Millionen solcher Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen. Das sind rund 15 300 weniger als im Vorjahr, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht.
Demnach wurde im vergangenen Jahr der Bau von 49 430 Sozialwohnungen gefördert. Das ist weniger als die Hälfte des von der Ampel formulierten Ziels. Zudem sinkt die Gesamtzahl der Sozialwohnungen, weil viele bisherige Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung herausfallen und dann teurer vermietet werden dürfen. Caren Lay von der Linkspartei, die die Anfrage gestellt hatte, sprach von einem »historischen Tiefstand«. »Dies ist angesichts ungebremst steigender Mieten und zunehmender Wohnungsnot ein Fiasko«, sagte sie. Den Zahlen zufolge hat sich der Verlust an Sozialwohnungen zuletzt sogar beschleunigt: 2022 waren rund 14 000 Sozialwohnungen weggefallen. Im Vergleich der Bundesländer ist die Entwicklung unterschiedlich. In Nordrhein-Westfalen, Berlin, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Niedersachsen sank der Bestand jeweils im vierstelligen Bereich. In Bayern und Baden-Württemberg dagegen nahm er um jeweils mehr als 1000 Wohnungen zu.