Zum Tode Horst-Eberhard Richters


Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen

Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €

Einer der bedeutendsten politisch engagierten Psychoanalytiker, Friedenskämpfer und Ethiker ist tot. Horst-Eberhard Richter war Publik-Forum freundschaftlich verbunden, ebenso der Fairness-Stiftung. Zu deren 10-jährigen Jubiläum 2010 war er trotz seines hohen Alters eigens nach Frankfurt gereist - meine letzte Begegnung mit ihm.
Richter war selbst Träger des Deutschen Fairness-Preises, den er 2001 erhielt. Die Laudatio hielt damals die weithin bekannte Dorothee Sölle, Friedenskämpferin wie er, Poetin und evangelische Theologin. Sprachmächtig, sensibel, forsch und tiefsinnig wie immer fragte sie: »Brauchen wir nicht eine andere Sprache als die der Wissenschaft? Brauchen wir nicht andere Wünsche als die uns diktierten? Leben in seiner Füll

Franz Bernhard Scheuvens 29.08.2012:
Gerne erinnere ich mich an einen Vortrag von Horst-Eberhard Richter anfang der Achtziger gegen die Bush-Irakkriege. Authentisch erzählte er von seiner ersten "Feindberührung" im zweiten Weltkrieg. In einem russischen Dorf sollten die Soldaten sich Lebensmittel besorgen. So stand er plötzlich in einer russischen Hütte vor Großmütterchen und Enkelchen, die verstört auf sein Gewehr starrten. Da begriff er: Nicht "der Feind", sondern Menschen wie Du und ich bevölkern dieses Land, diese Erde. Richter erzählte so eindrücklich, dass es für mich Zeit wurde, den Kriegsdienst zu verweigern. Bin ihm ewig dankbar für die einfühlsame Menschlichkeit, die ich mit ihm verbinde.