Wenn das gemeinsame Essen unmöglich ist
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Brigitte Baslé/Nele Maar
Alte Rituale - neue Rituale
Geborgenheit und Halt im Familienalltag.
Herder. 184 Seiten. 29,80 DM
Sind Rituale in einer Zeit unumgänglicher Flexibilität nicht veraltete Gewohnheiten, von denen man sich verabschieden sollte? Machen feste, sich regelmäßig wiederholende Formen überhaupt noch Sinn? Die beiden Autorinnen bejahen das. Gerade weil Menschen ständig flexibel auf Anforderungen von außen reagieren müssen, brauchen sie »Orte«, die ihnen Sicherheit, Geborgenheit und Halt geben. Der Alltag einer Familie ist durch unterschiedliche Zeiten und Tätigkeiten gekennzeichnet, gemeinsame Essenszeiten, früher eine Selbstverständlichkeit, gibt es oft nicht mehr. Deshalb wäre es wichtig, neue Formen zu suchen oder alte zu prüfen, ob sie noch Sinn machen, und sie dann wieder bewusster zu leben. So kann für manche ein tägliches Teeritual ein Forum des Austausches werden, für andere der wöchentliche Stadtbummel oder ein Spaziergang. Die Autorinnen haben Personen aus verschiedenen Generationen über ihre Rituale befragt und die Antworten zum Hauptbestandteil ihres Buches gemacht. Die »Geschichten aus dem Leben« der Interviewpartnerinnen geben viele Beispiele für sinnmachende Rituale speziell im Familienalltag. Die Interviews könnten allerdings öfter durch umfassende Statements unterbrochen werden. Die vielen Beispiele werden nicht gründlich ausgewertet, die eigentlich interessante Thematik wird zu beliebig und oberflächlich behandelt, der vorwiegend beschreibende Stil lässt leider eine klare Position der Autorinnen vermissen.