Großorganisation ohne Basisdemokratie?

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Jörg Bergstedt
Mythos Attac
Brandes & Apsel. 206 Seiten. 14,90 EUR
»Attac ist das Produkt der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, gemacht von Zeitungen wie die taz, Frankfurter Rundschau, Der Spiegel oder Junge Welt. Für die politische Wirkung der ?Bewegung?, die längst auch eine Organisation ist, sind die Basisgruppen, ihre Aktionen und Positionen völlig unbedeutend.« Ist der Leser erst einmal bis zu dieser Feststellung - ziemlich zu Anfang des Buches - vorgestoßen, könnte er sich die weiteren Seiten fast schenken, denn das ist unter anderem die Botschaft des Autors: Die augenblickliche Führung von Attac, »eine Mischung aus bürgerlichen Altmarxistinnen und Altmarxisten, modernen Managern und Managerinnen und einigen wenigen Basisvertretern und Basisvertreterinnen«, habe es in kürzester Zeit geschafft, einen beispiellosen »Medien-Hype« zu entfachen, wobei die anfangs genannten Zeitungen einerseits Attac instrumentalisierten, sich im Gegenzug dafür aber angeblich kritiklos von der Organisation für ihre Zwecke einspannen, missbrauchen ließen. Hinzu kommt, dass es nach Meinung des Verfassers in den letzten Jahren keiner Organisation so perfekt gelungen ist, in der Öffentlichkeit als »Organisation neuen Typs« mit mannigfaltigen basisdemokratischen Elementen aufzutreten, in der aber in Wirklichkeit ausschließlich hauptamtliche Profis und eitle Medienstars das unumschränkte Sagen und Herrschen haben. Bergstedt verübelt es Attac vor allem, dass dort seine Vorstellungen von Basisdemokratie nicht geteilt werden. Dem kann man zustimmen, muss man aber nicht.
