Religionsfreiheit zunehmend bedroht
Die Religionsfreiheit bleibt auch der neuen Ampel-Regierung wichtig: Frank Schwabe, SPD-Bundestagsabgeordneter, ist neuer Beauftragter der Bundesregierung für die weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Das Bundeskabinett stimmte damit dem Vorschlag von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zu. Der 51-jährige Protestant folgt auf Markus Grübel (CDU); der 62-jährige Katholik hatte das Amt seit 2018 inne. Schwabe sagte, die Einschränkung der Gewissens- und Glaubensfreiheit erlebe eine erschreckende Renaissance: »Das dürfen wir nicht hinnehmen.« Jeder Mensch müsse konvertieren können und auch frei sein, keiner Religion anzugehören. Weltweit seien Angehörige fast aller Religionsgemeinschaften verfolgt, Christen »in großer Zahl«, aber auch Muslime, Juden, Angehörige religiöser Minderheiten.
Noch offen ist die Zukunft der Islamkonferenz, die 2006 der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufen hatte. Ob die Gespräche mit den muslimischen Organisationen in der bisherigen Form weitergeführt werden oder das Format weiterentwickelt werde, sei noch offen, so ein Sprecher des Innenministeriums.
Auch Papst Franziskus beklagte zu Jahresbeginn die weltweit wachsende religiöse Intoleranz. »Das ist nicht nur inakzeptabel, es ist unmenschlich, es ist ein Irrsinn«, sagte er. Die Verteidigung der Religionsfreiheit umfasse nicht nur das Recht auf freie Glaubensausübung, zum Beispiel den Schutz von Feiertagen. Sie müsse die Christinnen und Christen auch dazu führen, »den anderen in seiner Andersartigkeit zu schätzen und in ihm wirklich einen Bruder und eine Schwester zu erkennen«.