Leserbrief
Was ist stärker als Hass?
Zu: »Das stärkste aller Gefühle« (23/2023, Seite 12-16)
Der Aufreißer »Hass – die unheimliche Macht« – gefällt mir gar nicht. Es wäre sinnvoll gewesen, dann wenigstens den Zusatz »vermeintlich« einzufügen, also »Hass, die – vermeintlich – unheimliche Macht«. Die Relativierung würde die Verstärkung aufweichen. Bernhard Fricke, Bad Endorf
Vielleicht müssen wir alle erst einmal akzeptieren, dass es diese Brutalität unter uns Menschen gibt!? Hass, Feindschaft, Machtmissbrauch, Eifersucht, Geltungsbedürfnis und so weiter sind alles Erscheinungen und Auswirken des Menschen, der sich nicht geliebt weiß, der sich nicht angenommen weiß, der oft genug bloßgestellt wurde. Die Menschwerdung Gottes in Jesus zeigt den Weg auf, wo der Einzelne sich angenommen und geliebt weiß. Jesus zeigt jedem, der glaubt, was es heißt, von Gott geliebt zu sein: »Du bist mein geliebtes Kind!« »Auf mich kannst du dich immer verlassen!« »Auch wenn Vater und Mutter dich verlassen, ich verlasse dich nie!« Diese »absoluten« Zusagen der Liebe Gottes sind die Quelle und die Sicherheit, die jeder Mensch braucht! Wolfgang Zopora, Bad Alexandersbad
Der Hass entsteht im ehelichen Schlafzimmer, in dem es keine Zeugen gibt und brutale Männer nichts zu fürchten haben. Da die Männer ihre Macht über die Frauen dank deren wachsender Unabhängigkeit mehr und mehr verlieren und sich meist als brutale Tölpel zeigen, wenn sie mit ihren Frauen alleine sind, werden sie verlassen und brauchen andere Ventile für ihre Triebe. Da beide Eltern kaum noch Zeit für die Kinder haben, erleben auch diese zu wenig Liebe. Hier entsteht der Hass. Gisela Matthäus, Hamburg