Soundtrack zum Brexit-Gefühl
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Progressive Rock. Der englische Ausdruck Break-Up bedeutet vieles: zerbrechen, zerfallen, sich trennen, in die Brüche gehen … Über das aktuelle Album der Band »The Good, the Bad & The Queen« kann man in jedem Fall sagen, dass es ein Break-Up-Album ist, das die Stimmung Großbritanniens in der Brexit-Ära spiegelt. Nostalgische Leierkastensounds treffen auf psychedelische Elektro-Musik, trauriger Folk auf Balladenpop, und alles stolpert ein wenig. Doch man wird schnell hineingezogen in den Bewusstseinsstrom des Erzählers, der Bilder aneinanderreiht wie in »The Last Man to Leave«: Der »manikürte englische Rasen«, der sich »in den Fünfzigern verschanzt«, die Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien, die einst als Staatsbürger das Land wiederaufbauten und nun nicht mehr willkommen sind. »Ich werde der Letzte sein, der geht«, singt er, als sei er Kapitän auf einem sinkenden Schiff. Das Album lässt sich als Brexit-Kommentar und bittersüßer Rückblick auf die Geschichte Großbritanniens hören: Im Intro wird aus den »Canterbury Tales« von Geoffrey Chaucer zitiert und »Nineteen Seventeen« ist ein todtrauriges Lied über den Ersten Weltkrieg. »Merrie Land« ist nach einer Dekade das zweite Album des Musikprojekts von »Blur«-Frontmann Damon Albarn mit dem früheren »Verve«-Gitarristen Simon Tong, der Punk-Ikone Paul Simonon (»The Clash«) und dem Afro-Beat-Drummer Tony Allen. Feinster Art Rock, der von einem traurig-trotzigen Land erzählt. Im titelgebenden Song bekennt der Erzähler »I love this country«, singt von Wäldern, Stränden und Sonnenaufgängen und bittet: »Wenn ihr geht, sagt wenigstens Goodbye.«