Dialektik der Psyche: Das Fremde, das Eigene
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Heike Walz/Christine Lienemann-Perrin/Doris Strahm (Hg.)
Als hätten sie uns neu erfunden
Exodus. 256 Seiten. 29 EUR
Keine leichte, aber vielfältig lohnende Lektüre ist das in diesem Buch vorgelegte Ergebnis eines Graduierten-Seminars im Wintersemester 2001/02 an der Theologischen Fakultät der Universität Basel. 19 Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Kulturräumen stellen zum Thema ihre Forschungsergebnisse vor. Sie zeigen, wie Fremdheitserfahrungen aus sozialen, geografischen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Gegebenheiten sich überlagern und verflechten. Dabei werden Merkmale von Dominanz und Abhängigkeit vergleichbar und erweisen sich als aufschlussreich. Fremdheit als Eigenschaft des wahrgenommenen Gegenübers und Objekts wird als Fixiertheit und Begrenzung in der Wahrnehmungsweise des Subjekts erkennbar. Rede vom Fremden setzt voraus, dass das Eigene bekannt und fraglos gültig ist. So wird umgangen, selbst hinterfragt zu werden. Das Fremde als Problem erspart, das Problematische im Eigenen wahrzunehmen. Die Beiträge erarbeiten in unterschiedlicher Vorgehensweise Ansätze und Perspektiven für nicht hierarchische Begegnungsmodelle. Verlebendigung, gegenseitige Förderung und Befruchtung kommen dabei als Möglichkeit in den Blick. Wichtige Impulse erhalten der Diskurs um Geschlechterdifferenz ebenso wie eine postkoloniale Theologie, Soziologie und Politik sowie deren Kommunikationsformen und Strukturen. Kirchliche Partnerschaft, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensdienst, Migrationsbewegung und Asylarbeit brauchen Forschungen wie diese. Verantwortliche sollten ihre Ergebnisse zur Kenntnis nehmen und umsetzen. Das Buch ist nicht immer einfach zu lesen, im Ergebnis dann aber höchst ergiebig.