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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 3/2017
Der Inhalt:

Ein Sieg der praktischen Vernunft

von Birgit Roschy vom 10.02.2017
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Kino. 1957 schießen die Sowjets die erste Rakete in die Erdumlaufbahn und bringen die Amerikaner in Zugzwang. Für den Wettlauf um die Eroberung des Alls braucht die neu gegründete Nasa viele fähige Köpfe. Auch die hochbegabte Schwarze Mathematiklehrerin Katherine Johnson ergreift ihre Chance. Als »Computer in Röcken« bezeichnet, verrichten Johnson und ihre Kolleginnen Handlangerdienste für die weißen Ingenieure. Doch die Brillanz der anfangs in schäbigen Nebengebäuden versteckten schwarzen Zahlenkünstlerinnen lässt sich nicht lange ignorieren. Der Höhenflug der Raumfahrt wird in diesem Wissenschaftsdrama überzeugend mit der Emanzipation auf der Erde kurzgeschlossen: Wissenschaftlicher Fortschritt darf nicht von Geschlecht oder Hautfarbe abhängen. Der Film unterschlägt nie die dauernde Kränkung dieser afroamerikanischen Frauen, die als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, konzentriert sich jedoch auf die Zielstrebigkeit, dank deren sie rassistische Tabus allmählich knacken. Im Alltag erscheinen Diskriminierungen einfach albern: Das unter Zeitdruck stehende Ingenieursteam kann es sich nicht leisten, Johnson & Co. kilometerweit zur einzigen Toilette für »Farbige« stöckeln zu lassen. Also reißt der Teamchef das »Whites-Only«-Schild kurzerhand ab. – Eine schwungvolle Hommage nicht nur an die lange verkannten »Rocket Girls«, sondern auch an die Überwindung von Hass und Ideologie durch praktische Vernunft.

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