»Ich habe nicht die Pest«
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Ich sehe mich so klar, als sei es gestern gewesen. Ich bummele in Body und engen Jeans über die Eppendorfer Landstraße. Meine langen, blonden Haare wehen in der Luft, und die Männer gucken hinter mir her. Ich bin frisch verliebt und glücklich. Ein Jahr später bin ich unsichtbar geworden. Die Haare sind stoppelkurz. Ich bin abgemagert, bleich, und niemand schaut mir nach. Diese Erinnerungen sind Bild und Abbild derselben Person - ich bin es: strahlend wie im Scheinwerferlicht und ausgeknipst in den Augen anderer, gesund und krank.
Dass ich Brustkrebs hatte, erfuhr ich, als ich 36 war - vor zehn Jahren. Die Diagnose war ein Schock. Ich saß im Auto und hatte das Gefühl, die Welt dreht sich ohne mich. Die Leute laufen auf der Straße, und ich gehöre nicht dazu. Am unheimlichsten war es zu Hause. Ich hatte zu der Zeit eine gut gehende