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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 4/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Bitte auch Argumente

vom 25.02.2022
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Zu: »Haltung bitte!« (2/22, Seite 14-21)

Mit Pilatus fragt Heribert Prantl und frage ich auch: »Was ist Wahrheit?« Im Wort steckt das Verb wahrnehmen. Ohne die Wahrnehmung gibt es keine Stellungnahme. Nachgewiesen ist, dass wir nur selektiv wahrnehmen. Wer hat nicht schon den Gegenstand gesucht, der direkt vor der Nase liegt? Auch hören wir häufig nur, was wir hören wollen – also selektiv. Das Wahrgenommene wird mit unserem Erfahrungsschatz abgeglichen und was nicht passt, wird ignoriert, abgelehnt oder interpretiert. Dadurch wird eine Wahrnehmung für uns zur Wahrheit. Missachtet wird, dass das Wahrgenommene nur ein Ausschnitt der Wirklichkeit ist – im Extremfall sogar der Wirklichkeit widerspricht. Die daraus entwickelte Haltung sollte deshalb nicht starrsinnig sein, ohne allerdings permanent wankelmütig zu werden. Fritz Steven, Ratingen

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 04/2022 vom 25.02.2022, Seite 58
Ein Land als Geisel
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Wie die Ukraine im neuen Ost-West-Konflikt zerrieben wird

Heribert Prantl liebt große Worte, schießt allerdings gelegentlich damit über das Ziel hinaus. Es genügt ihm nicht, Kritik an bestimmten Corona-Maßnahmen zu üben, die er für unverhältnismäßig hält, sondern er sieht sogleich durch diese Maßnahmen die Grundrechte und die Demokratie gefährdet und bekämpft »den übergriffigen Staat«. Mit seiner »Haltung« hätte mich der Verteidiger der Grundrechte mehr überzeugt, wenn er Argumente vorgebracht hätte, warum er meint, diese oder jene Maßnahme sei unverhältnismäßig und übergriffig. Denn außer ihm haben sich auch Experten und verantwortliche Politiker ihre Köpfe darüber zerbrochen, welche Maßnahme nach dem Stand des Wissens die Verbreitung des Virus wirkungsvoll begrenzt und auf welche denkbaren Maßnahmen verzichtet werden soll, damit Grundrechte nicht mehr als notwendig für eine begrenzte Zeit außer Kraft gesetzt werden müssen. Er unterstellt diesen Personen, die sich nicht weniger als er den Grundrechten und der Demokratie verpflichtet sehen, sie würden Grundrechtseingriffe »als Beitrag zur Volksgesundheit schönreden«. Hans-Joachim Schemel, München

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