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Der Blick des Tigers

Tierschutz ist Selbstschutz. Warum unsere Gefühle ärmer werden, wenn die wilden Tiere aussterben. Eine philosophische Sicht
von Andreas Weber vom 09.03.2007
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Im Dezember 2006 ließ sich eine internationale Schar von Biologen auf zwei Forschungsdampfern den schmutzigsten Fluss Chinas hinabtreiben. Monsunregen peitschte wochenlang das trübe Wasser des Yangtse, während die Wissenschaftler mit den Schallfingern ihres Sonars die Tiefe durchtasteten und mit dem Fernglas auf die Wellen hinausspähten.

Sie suchten ein Lebenszeichen, nur ein einziges Lebenszeichen. Am Ende, in der Millionenmetropole Schanghai, war ihre Hoffnung erloschen. Die Forscher hatten das seltenste Säugetier der Erde nicht mehr gefunden. Verzweifelt gestanden sie sich ein: Der chinesische Flussdelfin, der Baji, ist dahin. Ausgestorben mit Stichtag vom 13. Dezember 2006. Der Baji ist kein Einzelfall. Ökologen glauben, dass die Welle des endgültigen Artensterbens angerollt ist, vor der sie seit mehr als vier Jahrzehnten war

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