Der Junge, der Luthers Brief rettet
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Kino. 1521 flieht ein Geistlicher aus Wittenberg nach Antwerpen. Er hat einen brisanten Brief von Martin Luther im Gepäck. Buchdrucker Klaas, ein heimlicher Sympathisant Luthers, soll das Manuskript drucken, damit es auf Flugblättern verbreitet werden kann. Doch Klaas wird von den Soldaten des kaiserlichen Inquisitors Frans van der Hulst gefangen genommen. Klaas’ 12-jähriger Sohn Storm aber kann mit der Druckplatte entkommen und versteckt sich mithilfe des Waisenmädchens Marieke in den Katakomben der Stadt. Diesem Abenteuerfilm für Kinder, der pünktlich zum Reformationsjahr anläuft, gelingt es erstaunlich gut, mit einer spannenden, von vielen historischen Details unterfütterten Geschichte den dramatischen Übergang der spätmittelalterlichen Welt in die Neuzeit zu veranschaulichen. Luther selbst tritt nur zu Beginn auf, doch seine Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen« fällt in einer Stadt, deren Bürger zunehmend rebellischer auf die Willkür der Obrigkeit reagieren, auf fruchtbaren Boden. Der Konflikt zwischen Luther-Anhängern und Verteidigern der katholischen Lehre verläuft mitten durch die Familien. Und doch wird in diesem unterhaltsamen Film nie mit dem pädagogischen Zeigefinger gewedelt. Prächtig ausgestattet sind sowohl die Druckerwerkstatt, deren bleierne Lettern die Welt verändern werden, wie auch die mittelalterliche Stadt, durch deren Gassen und Kathedralen die Kinder fliehen. Und es ist letztlich die beherzte Marieke, die, mit ihrer Steinschleuder, dafür sorgt, dass alles gut wird.