»Ich fühle mich befreit«
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Ich müsse wohl evangelisch sein, meinte die Sachbearbeiterin, als ich beim Amtsgericht meinen Austritt aus der Kirche erklärte. »Katholiken haben eine engere Bindung an ihre Kirche«, fügte sie hinzu. Und sie war dann verblüfft, dass ich aus der römisch-katholischen Kirche austreten wollte.
Das war im März vergangenen Jahres. Anstoß war für mich das päpstliche Debakel um die traditionalistische Piusbruderschaft. Aus meiner Sicht ein deutlicher Beweis für die Reformunfähigkeit der katholischen Kirche.
Dennoch hatte die Frau recht: Denn meinem Austritt – nach 61 Jahren der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche! – war ein innerer Kampf vorausgegangen, den ich in der Intensität der Gedanken- und Gefühlsverwirrungen deutlich unterschätzt hatte: Die