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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 7/2015
Der Inhalt:

Die Kraft des menschlichen Geistes

von Birgit Roschy vom 10.04.2015
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Film. »Er ist Gemüse!«, sagt die ungeduldige Neurologin zu Mateus’ Mutter, die nicht einsehen will, dass ihr Sohn geistig zurückgeblieben ist. Tatsächlich begreift Mateus alles, obwohl er nicht sprechen und sich kaum bewegen kann. Eingekerkert in einem spastisch gelähmten Körper, versucht der Junge unaufhörlich, sich mitzuteilen. Diese verzweifelte Sehnsucht durchzieht die unprätentiöse polnische Tragikomödie »In meinem Kopf ein Universum« vom Anfang bis zum glücklichen Ende. Herzzerreißende Bilder des aufgeregten Mateus, der undefinierte Laute ausstößt und seine gekrümmten Gliedmaßen ringt, werden konterkariert von seinen hörbar gemachten selbstironischen Gedanken, mit denen er die Qualen und Glücksmomente im Familienalltag und im Behindertenheim kommentiert. Berührend zeigt der Film, wie Mateus – dargestellt von Kamil Tkacz und Dawid Ogrodnik – vom Kind zum Jugendlichen heranwächst. Intuitiv wissen seine liebevollen Eltern, dass ihr Sohn eben kein »Gemüse« ist. Der Vater, ein Handwerker, zeigt ihm die Sterne am Himmel. Doch der Teenager begeistert sich auch für die Brüste der Pflegerinnen. Mit kleinen Details wird sein Schicksal zugleich zu einem Spiegel des historischen Wandels von 1987 bis heute. Das Schönste an diesem rührenden und witzigen Film über die Kraft des menschlichen Geistes ist aber, dass er auf einer wahren Geschichte basiert.

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