Editorial
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wir verstehen uns als engagierte Journalistinnen und Journalisten. Das bedeutet: Wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, lediglich Fakten zu transportieren, sondern darin, Stellung zu beziehen, Meinungen zu formulieren, im Idealfall sogar Orientierung zu geben. Manchmal fällt uns das allerdings schwer. Kurz vor Redak tionsschluss haben wir von dem schrecklichen Schiffsunglück im Mittelmeer erfahren. Wir sind – wie wahrscheinlich auch Sie – bestürzt und betroffen.
Und gleichzeitig sind wir wütend. Besonders diejenigen von uns, die sich seit vielen Jahren mit den Themen Flucht und Migration beschäftigen. Was sollen wir dazu noch schreiben? Haben wir nicht schon längst alles gesagt? Dass die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union unmenschlich ist. Dass es keine legalen und sicheren We