Dogmen-Theologie braucht ihren Kopernikus

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John Hick
Gott und seine vielen Namen
Lembeck. 216 Seiten. 16 EUR
Der vorliegende Band trägt (bereits auch im Deutschen früher erschienene) Beiträge des britischen Theologen John Hick zusammen. Die zu unterschiedlichen Anlässen verfassten Texte kreisen um den »interreligiösen Dialog unter pluralistischem Vorzeichen«, so der Titel eines Kommentars zu Hicks Theologie von Reinhard Kirste im Anhang. Damit das Gespräch zwischen Christen und Anhängern der zahlreichen anderen Religionen gelingen könne, plädiert der Autor dafür, die »dogmatische Theologie« in eine »problemorientierte Theologie« umzuformatieren und einer neuerlichen »kopernikanischen Wende« zuzuführen. Was die vielen Religionen mit unterschiedlichen Namen als Jahwe, Gott, Allah, Shiva, Brahma oder Krishna bezeichneten, seien keine voneinander unabhängigen Götter, sondern unterschiedliche personae des »Ewig Einen«. Dieser oder dieses - je nachdem, wie man den englischen Artikel the versteht - sei die unendliche Wirklichkeit. Am »Ewig Einen« seien jedoch zwei Seiten zu unterscheiden - zum einen die göttliche Präsenz an sich, der man die reale Existenz auf keinen Fall absprechen dürfe, und zum anderen die Erfahrung, mit der Menschen in differierenden Kulturen dieser Präsenz begegneten, beziehungsweise das Bild, das sie sich von ihr machten. Um seine zentrale These lässt Hick dann weitere Postulate kreisen - die Entdogmatisierung des Inkarnationsgedankens, die Entmonopolisierung des Religionsbegriffs, das Plädoyer für die Legitimität vieler Annäherungen an das eine Noumenon. Manches davon ist erkennbar vom Zweiten Vatikanischen Konzil inspiriert.
