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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2014
Der Inhalt:

Da ticken die Uhren anders

von Teresa Schneider vom 09.05.2014
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Achtundfünfzig, neunundfünfzig, sechzig. Der schwarze Minutenzeiger der Bahnhofsuhr rückt ein winziges Stückchen weiter. Ungeduldig folge ich mit meinem Blick seiner quälend langsamen Performance. Mein Zug nach Heidelberg hat heute eine Stunde Verspätung. Sechzig Minuten, 3600 Sekunden: viel Zeit, um über die Zeit nachzudenken.

Die Zeit bestimmt ständig meinen Alltag und bleibt dennoch ein Geheimnis. Obwohl es kein sensorisches Organ für Zeit gibt, können wir sie fühlen. Gerade jetzt – auf einer Bank in der Wartehalle des Bahnhofs – nehme ich die Zeit ganz deutlich wahr. Zäh und klebrig fühlt sie sich an, wie ein alter Kaugummi. Fad und farblos. Sie dehnt sich, schleicht und will nicht vergehen.

Doch ich kenne die Zeit auch anders: farbenfroh und flüchtig. Als ic

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