Recht auf Leben
Butenland, ein Zuhause, wo es keine Nutztiere mehr gibt
Dokumentarfilm. Ein Bauernhof, der zu einem Lebenshof wurde: Der ehemalige Milchbauer Jan Gerdes und die Tierrechtsaktivistin Karin Mück haben mit Hof Butenland einen Ort geschaffen, an dem es keine Nutztiere mehr gibt. Der Film erzählt ihre Geschichte.
Jan Gerdes wuchs auf dem Hof auf, einst ein kleiner Familienbetrieb. »Ich musste die Kühe damals als Produktionsmittel sehen, wie Maschinen.« Jan Gerdes litt darunter zunehmend und verkaufte die Kühe. Die wenigen, die zurückblieben, sollten auf dem Hof alt werden – ohne weiter »Nutztiere« zu sein. Heute ist Butenland ein Zuhause für Rinder, Enten, Gänse, Hühner, Hunde, Katzen, Pferde. Jan Gerdes’ Partnerin kümmert sich liebevoll um die Bewohner.
Karin Mück (siehe Publik-Forum 10/21) ist gelernte Krankenschwester. In den 1980er-Jahren brach sie in Tierversuchslabore ein und wurde inhaftiert, doch das Gericht erkannte an, dass die jugendlichen Aktivisten aus Idealismus gehandelt hatten. Ein paar Jahrzehnte weiser sagt Mück: »Ich werde nicht alle Tiere der Welt retten können. Es sind einfach kleine Glücksfälle für die Tiere, die hier landen – und mehr kann ich nicht machen.« Der Film lässt auch Wegbegleiter zu Wort kommen und umkreist entlang der bewegenden Lebensgeschichten seiner Protagonisten die Utopie, dass es auch anders sein könnte zwischen Mensch und Tier. Er belehrt nicht, sondern feiert das Leben, zeigt ästhetisch und einfühlsam Schmerz und Freude, Trauer und Glück. Bisher war der Film auf Kinotour, nun ist er bis zum 2. Juli unentgeltlich in der ARD-Mediathek zu sehen.
79 Min. Ab 12 J.; www.ardmediathek.de