Die Kirchen und die Politik
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Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben in politischen Debatten nach wie vor einen gewissen Einfluss. So hätten sie in den Debatten über Asyl, Zuwanderung und den Schutz des menschlichen Lebens professionell ihre Positionen eingebracht. An Grenzen stoße ihr Einfluss immer dann, wenn die Kirchen vom gesellschaftlichen Mainstream abweichende Positionen bezögen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Münster. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Debatten über Abtreibung und Zuwanderung in den Jahren zwischen 1970 und 2004. Wie die Leiterin der Studie, die Theologin Judith Könemann, erklärte, sei anders als früher unter den Bedingungen gesellschaftlicher Pluralität eine Normierung der öffentlichen Meinung weithin ausgeschlossen. Überwiegend hätten sich die Kirchen in ihren Stellungnahmen auf weltliche Argumente gestützt und nicht auf religiöse. Ihre Beiträge würden trotz fortschreitender Entchristlichung der Gesellschaft anerkannt.