Das Leib-und-Seele-Gespräch
»Endlich sagen, wie es wirklich war«

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Wie er hinter dem Schreibtisch seines Hotelzimmers in Hamburg steht, sieht er aus wie ein nordischer Adonis: Groß, schön, verwegen. Ein Mann wie ein Bild. Wir setzen uns an den Schreibtisch. Ich schalte das Aufnahmegerät ein. Und Knausgård beginnt an seinem goldenen Ehering zu drehen. Plötzlich ist er nervös. Es scheint, als wolle er schnell hier raus. Ich warte einen Moment. Er bleibt. Ich stelle die erste Frage:
Publik-Forum: Sie sind 48 Jahre alt und mit einer 3600 Seiten umfassenden Autobiografie mit einem Schlag weltberühmt geworden. Gerade ist der sechste und letzte Band mit dem Titel »Kämpfen« auf Deutsch erschienen. Er befasst sich mit den Folgen dieses unerwarteten Ruhms.
Karl Ove Knausgård: Der Ruhm war für mi
Karl Ove Knausgård, geboren 1968, ist mit seiner sechsbändigen Mischung aus Memoir und Essay, im Original unter dem Titel »Min Kamp« (Mein Kampf) erschienen, zum Bestsellerautor geworden. Der Norweger erhielt dafür renommierte Preise, zuletzt den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Im letzten Band »Kämpfen«, der in diesen Tagen erscheint, geht es um das Ende der Utopien. Religion, die Anbetung Gottes setzt Knausgård da genauso auf die Verlustliste wie große politische Utopien, zum Beispiel den Faschismus. Knausgårds These lautet: »Wir kommen nicht gut damit klar, dass alles, was übrig bleibt, so klein ist wie wir selbst.« Am Beispiel seiner eigenen Biografie beglaubigt er das.
Karl Ove Knausgård: Kämpfen. Roman. Luchterhand. Aus dem Norwegischen von Paul Berf und Ulrich Sonnenberg. 1200 Seiten. 29 €
