Leserbrief
Blutvergießen verhindern
Zu: »Waffen sind nicht das Ziel« (8/22, Seite 10)
Der Kommentar von Christoph Fleischmann brachte mich auf die Idee, doch einmal die Frage zu wagen, wie sich heute wohl Jesus in der Ukraine-Krise verhalten würde. Die Antwort Jesu auf die Frage der Pharisäer nach der Rechtmäßigkeit der Steuerzahlung an den römischen Kaiser lautet: »Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, aber gebt Gott, was Gott gehört.« Ich habe mir erlaubt, das Wort »Kaiser« gegen das Wort »Putin« auszutauschen, den man ja ebenfalls als Caesar beziehungsweise als Gewaltherrscher bezeichnen kann, und bin zu folgendem Schluss gekommen: Es würde viel Blutvergießen verhindern (Tausende und Abertausende von Toten bei beiden Kriegsparteien), wenn der ukrainische Präsident Selenskyj den »Sieg«, so fragwürdig er auch sein mag, Putin überlassen würde. Günther Kuhlmann, Pfinztal-Berghausen
Der Kommentar ist eine Stimme der Vernunft gegen die vielen emotionalisierten Meinungen. Wer Waffen liefert, ist beteiligt und verantwortlich für die Folgen, Mitleid allein genügt nicht. Leider hat der Westen zu viele eigene Interessen, um ein ehrlicher Vermittler zu sein. Erika Leube, Heilbronn