Ein schwieriges Verhältnis
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Die Grünen wollen im Herbst eine Zwischenbilanz ihrer parteiinternen kontroversen Diskussion über das Verhältnis des Staates zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften ziehen. Ein Abschlussbericht soll bis Mitte 2015 vorliegen. Zuständig dafür ist die Kommission »Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat«, der Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher weltanschaulicher Positionen angehören. Vor der Kommission legten jetzt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Europaabgeordnete Sven Giegold eigene Thesen vor, in denen sie eine völlige Trennung zwischen Staat und Kirchen ablehnen. Der strikten Trennung, wie sie zum Beispiel der 2013 gegründete Arbeitskreis »Säkulare Grüne« fordert, liege ein Bild der Gesellschaft zugrunde, in dem nur noch der Staat und der einzelne Bürger von Bedeutung seien, nicht aber religiöse Gemeinschaften. »Uns geht es darum, dass Menschen sich in Gemeinschaften organisieren, in denen sie oft Dinge besser können, als es der Staat oder Einzelne können«, sagte Sven Giegold dem Evangelischen Pressedienst. Diese Tatsache müsse sich der Staat zunutze machen, um einen besseren Zusammenhalt der Gesellschaft zu gewährleisten. Von daher sei das kooperative Modell von Staat und Kirche in Deutschland überzeugender als eine völlige Trennung, wie sie etwa in Frankreich praktiziert werde. Gleichzeitig kritisieren Kretschmann und Giegold ein »faktisches kirchliches Trägermonopol« in vielen Regionen, »das für eine lesbische Ärztin oder einen wiederverheirateten Erzieher ein »Quasi-Berufsverbot« zur Folge habe. Auch sollte es ihrer Meinung nach in kirchlichen Einrichtungen ein Streikrecht geben.