Durchs Dickicht ins Paradies
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Kino. Vor allen anderen Dingen müsse man »seinen Garten pflegen«, wusste schon Voltaire. Auch Bella muss ihren verwilderten Garten in Ordnung bringen, sonst droht die Kündigung. Doch die Bibliotheksangestellte hat Angst vor der Natur und betritt das Dickicht wie für eine Expedition gerüstet: mit Schleier und langen Röcken. Die sonderbare, scheue Heldin, die Zahnbürsten nach Wochentagen aufreiht und ihr Essen grafisch anordnet, erinnert nicht nur äußerlich an »Amélie«. Anders aber als ihre Pariser Seelenverwandte, die ihre Energie in durchtriebene Tricks steckte, wird Engländerin Bella durch Gartenarbeit geerdet. Ihr knurriger Nachbar Alfie, der einen grünen Daumen hat, schlüpft gezwungenermaßen in die Rolle des Mentors. Denn Bella treibt ihm den Blutdruck hoch. Was sich liest wie ein gewollt skurriles modernes Märchen, erweist sich dank witzig-feinfühliger Details als Hommage an die schönen Dinge des Lebens: ein gutes Essen, Fantasie, Bücher, Zuneigung und Liebe – und an jenes grüne Fleckchen Erde, das all dies vereint. Denn im Garten kann jeder seine ureigene Vorstellung eines Paradiesgartens erschaffen.