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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 12/2018
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Ein Märtyrer, der lange verleugnet wurde

vom 22.06.2018
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Am 4. August 1976, kurz nach der Machtergreifung von General Videla in Argentinien, wurde Bischof Enrique Angelelli von La Rioja ermordet. Sein Auto wurde abgedrängt und überschlug sich. Als sein Beifahrer das Bewusstsein wiedererlangte, fand er den Bischof mit eingeschlagenem Schädel. Brisante Dokumente waren aus dem Auto verschwunden. Obwohl es offensichtlich Mord war, hielt die argentinische Bischofskonferenz an der offiziellen Erklärung des Unfalls fest, wonach Angelelli ein schlechter Autofahrer gewesen sei. Der Grund: Die meisten argentinischen Bischöfe begrüßten den Militärputsch und schwiegen zu den »Säuberungen« unter den Andersdenkenden. So heißt es in einem verschwurbelten Bischofswort von 1976: In Krisenzeiten könne man nicht verlangen, »dass Sicherheitskräfte mit der gleichen chemischen Reinheit agierten wie in Friedenszeiten«. Dies wurde von den Machthabern als Freibrief für Folter und Mord verstanden. Angelelli dagegen war ein Bischof, der gegen Unrecht protestierte und Menschenrechtsverletzungen nachging. Jetzt wurde sein Martyrium anerkannt – von einem Papst, der damals Chef der Jesuiten in Argentinien war.

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