Jungen Menschen nicht mehr zu vermitteln
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Gisbert Greshake
Priester sein in dieser Zeit
Herder. 446 Seiten. 49,80 DM
Greshake präsentiert eine ungeschminkte Sicht auf das Priesteramt und die Kirche. Er wendet sich sowohl gegen ein rein kultisch-sakramentales Verständnis des Priestertums als auch gegen jene Auffassung, die den Priester nur als bevollmächtigten Funktionsträger der kirchlichen Gemeinschaft sehen will. Seine These: Der Priester repräsentiert sowohl das Handeln Jesu Christi als auch das der Kirche; Spiritualität und Lebenspraxis haben dieser Berufung und Sendung zu entsprechen. In seiner facettenreichen, sehr anregenden Arbeit hält Greshake ein eindeutiges Plädoyer für den Status quo des zölibatären Priesters; das Priestertum für Frauen lehnt er ab, will aber sämtliche Ämter, für die eine Weihe nicht unbedingt erforderlich ist, paritätisch mit Frauen besetzen. Seine Ausführungen mögen für ältere Menschen noch zu verstehen sein, doch für eine jüngere Generation ist seine Theologie des priesterlichen Amtes (insbesondere die trinitarische und symbolontologische Reflexion) so steil angesetzt, dass eine Vermittlung in deren Lebenskontext kaum möglich sein dürfte. Trotz einer an Manfred N. Ebertz ausgerichteten Diagnose zur Situation der Kirche bleibt Greshake - bei einigen eher kosmetischen Korrekturen - beim traditionellen Modell der »Priesterkirche«. Sein Konzept erhält eine gewisse Schlüssigkeit auch nur dadurch, dass er wichtige Arbeiten zum neutestamentlichen Amtsverständnis ignoriert (zum Beispiel J. Blank, H. Haag und P. Hoffmann), ebenso die Ergebnisse feministisch-theologischer Forschung (zum Beispiel E. Schüssler Fiorenza). Die Theologie dieses Buches wurzelt nicht »in dieser Zeit«.