Aufruf: Offenheit für Flüchtlinge
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»Solidarität statt Heimat« – dieser Aufruf kommt mitten hinein in eine Debatte, die aufgeheizter kaum sein kann: in den Meinungskampf um das Thema Flüchtlinge. Mitte Juni veröffentlichen Medico international, das Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (Kritnet) und das Institut Solidarische Moderne (ISM), eine der Linkspartei nahestehende Denkfabrik, im Internet den Appell »Solidarität statt Heimat«. Binnen zwei Wochen unterzeichneten über 12 000 Menschen. Sie fordern offene Grenzen und die Aufnahme weiterer Flüchtlinge. In der Liste der Unterzeichner tauchen Prominente auf, vom Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik bis zu Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime. Der Aufruf wolle »dem Rechtsrutsch begegnen«, sagt die Göttinger Kulturanthropologin Sabine Hess. – Der Aufruf »Solidarität statt Heimat« sei keine Antwort auf die rechte Erklärung 2018, deren Unterzeichnerliste von dem Publizisten Hendryk Broder, dem Autor Uwe Tellkamp und Thilo Sarrazin angeführt wird. Mitverfasserin Hess sagt, sie sei aktiv geworden, »weil in der Linken mit der Sammlungsbewegung um Sahra Wagenknecht ein nationalistischer Versuch von links gestartet wurde«. Die Offenheit für Flüchtlinge bilde die rote Linie, »an der jede progressive Politik sich entscheiden muss«. Viele linke Kritiker reagieren mit Ablehnung. Ihr Hauptargument: Der Aufruf vernachlässige die Probleme durch die Migration. Hess kontert: »Diese Kritik haben wir erwartet; uns war klar, dass wir in ein Wespennest stechen.« Doch die Flüchtlinge im Land seien kein Problem, sondern eine Bereicherung.