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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2018
Der Inhalt:
Religion & Kirchen

Der bittersüße Geschmack der ersten Liebe

von Birgit Roschy vom 06.07.2018
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DVD. Im Sommer 1983 ist der 24-jährige Doktorand Oliver zu Gast bei der Familie von Archäologie-Professor Perlman, die auf einem Landsitz in Norditalien lebt. Er assistiert Perlman bei seiner Forschung. Elio, der 17-jährige musikalisch begabte Sohn der Perlmans, ist von dem selbstsicheren Amerikaner, der so schön ist wie die aus dem Gardasee gefischten römischen Statuen, irritiert. Dabei könnte das Leben so »dolce« sein: Elio wird von Mädchen umschwärmt, man sitzt bei Wein und Essen beisammen, redet über Kunst, geht schwimmen, und trödelt mit dem Fahrrad über die Landstraßen. Als er Oliver die Gegend zeigt, freunden sie sich an, belauern sich, bis sich die erotische Spannung Bahn bricht. Ist es besser zu reden – oder zu sterben, ohne sich offenbart zu haben? Diese Frage, die Elios Mutter, eine Übersetzerin, aus einem Buch zitiert, wird in dem oscargekrönten Film eindeutig beantwortet. Denn dieser Sommer, in dem die Zeit stillzustehen scheint, neigt sich dem Ende zu. So entwickelt sich in einem italienischen Garten Eden, in dem jedes Detail zum Aphrodisiakum wird, in Zeitlupe eine Romanze, die durch ihr nahendes Verfallsdatum einen bittersüßen Geschmack bekommt. Dieses dezente Drama handelt nicht von Homosexualität, sondern von der »éducation sentimentale« durch die unvergessliche, erste große Liebe: Taschentücher nicht vergessen!

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