»In Polen sind alle frei, auch Antisemiten«
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Als Michal Czajkowski vor Jahren seine Wohnung in der Grzybowska-Straße bezog, dachte er nicht daran, dass sich in diesem Teil Warschaus einmal das Getto befunden hatte. Es ist eine gesichtslose Gegend mit breiten Fahrbahnen und hohen Wohnblöcken. Die Synagoge ist eins der wenigen Gebäude, die den Krieg und die Zerstörung nach dem Gettoaufstand 1943 überdauert haben. »Inzwischen sehe ich es als Symbol, dass ich ausgerechnet hier sesshaft geworden bin«, sagt Czajkowski. »Zur Synagoge habe ich es viel näher als zur nächsten katholischen Kirche.« Wieder so ein Satz, der provoziert und für den der Priester wütende Leserbriefe und Beschimpfungen in Radio-Talk-Shows ernten wird.
Dabei ist Michal Czajkowski, 68 Jahre alt, ein Mann, dem jeder provokatorische Gestus fehlt. In erster Linie sieht er sich als Seelsorger, und als solcher