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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 14/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Hassbotschaft

vom 22.07.2022
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Zu: »Bundesgerichtshof entscheidet über ›Judensau‹« (11/22, Seite 43) und »Auseinandersetzung gefordert« (12/22, Seite 11)

Ich bin bestürzt, dass es immer noch etwa 50 solcher antisemitischer Plastiken in Deutschland an Kirchen gibt. Die Plastiken gehören an keine Kirche. Sie haben zu verschwinden, wie Hakenkreuze wo auch immer oder Hassbotschaften im Internet verschwinden müssen. Diese Plastiken sind Hassbotschaften. Ich halte es für sinnvoll und notwendig, dass an allen Stellen, wo sie entfernt wurden, eine Tafel darauf hinweist und zum Ausdruck bringt: die Bestürzung über den viele Jahrhunderte langen Judenhass in der Kirche; die entschlossene Abkehr davon, weil er mit der Ausrichtung an Jesus unvereinbar ist; die tiefe Verneigung vor den Opfern dieser schrecklichen kirchlichen Gewalt. Leo Petersmann, Witzenhausen

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 14/2022 vom 22.07.2022, Seite 58
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Da hat man uns nach dem Ende des »Dritten Reiches« gesagt: Wir müssen aus der Geschichte lernen! Wie aber, wenn wir die Mahnmale, die uns die Geschichte hinterlässt, aus dem öffentlichen Bewusstsein entfernen und in die Museen einsperren? Unsere Geschichte hat unsere Kultur beeinflusst und ist Teil unserer Identität in einer multikulturellen Gesellschaft. Das kann man nicht in einem »Giftschrank« verstecken, und man sollte es auch nicht. Denn genau dadurch haben die Geschichtsvergessenen vom Schlage der »Reichsbürger« leichtes Spiel, wenn sie versuchen, die unangenehmen Seiten der eigenen Geschichte auszublenden. Henning Kaufmann, Frankfurt am Main

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Auch ich habe bisher diese Haltung vertreten: Die »Judensau« und andere antijudaistische Darstellungen soll man zur Aufarbeitung der unsäglichen Geschichte christlichen Judenhasses nutzen. Aber ich stelle das inzwischen infrage. Ist das nicht Täterperspektive? Gegenfrage: Wäre irgendwo in einem Kriegsgebiet die Vergewaltigung einer Frau durch Soldaten verherrlichend dargestellt, würde man dann nach dem Krieg, wenn Frieden eingekehrt ist, tatsächlich entscheiden können: »Zur Aufarbeitung dieser Kriegsverbrechen stellen wir nun einige Erklärtafeln auf. Im Übrigen ist es euch Frauen zumutbar, diese gemalten Szenen beim Vorbeilaufen jedes Mal anzusehen?« Charlotte Horn, publik-forum.de

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