Miesmuscheln filtern schmutziges Meerwasser
Wissenschaftler, Werften und Behörden auf Mallorca testen Miesmuscheln als lebende Wasserfilter. Sie sollen die schlechte Wasserqualität im Hafen der Inselhauptstadt Palma verbessern, wie die »Mallorca-Zeitung« berichtet. Bündel von Miesmuscheln wurden demnach – zunächst für eine dreimonatige Testphase – als sogenannte Bioremediatoren ins Hafenbecken abgelas-sen. Die Bioremediationstechnik ist ein Verfahren der Abfallentsorgung, bei der lebende Organismen eingesetzt werden, um Schadstoffe von kontaminierten Standorten zu neutralisieren, abzubauen oder zu entfernen. Aufgrund ihrer großen Toleranz gegenüber widrigen Umständen könne die Miesmuschel als natürliches System zur Verbesserung der Umweltqualität genutzt werden, sagte Salud Deudero vom Centro Oceanografico de Baleares. Gerade in Häfen sei dies dringend nötig, da dort Strömungen und Gezeiten eine geringe Rolle spielten und das Wasser kaum erneuert werde. Die rund 100 Weichtierbündel stammen von der Nachbarinsel Menorca. Da Miesmuscheln in der Region heimisch seien, so Experten, bestehe keine Gefahr, dass sich invasive Arten an den Fallen ansiedeln. Die Erwartungen sind hoch: Laut der Wissenschaftler könnten 4000 Meter Weichtier-Seile binnen drei Monaten das gesamte Wasser des Hafens filtern. Essbar seien diese Muscheln später nicht mehr.