Streit über Frauenfrage in Australien
Mit einem Streit über die Rolle von Frauen in der Kirche ist das Plenarkonzil der katholischen Kirche Australiens in Sydney zu Ende gegangen, das im Mai 2021 unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals zusammengetreten war, ähnlich wie der Synodale Weg in Deutschland. Zunächst hatten die Bischöfe mehrheitlich einen Antrag abgelehnt, der eine Zulassung von Frauen zum Diakonat forderte. Die weiblichen Delegierten zeigten sich schockiert und protestierten heftig. Daraufhin stimmten die Bischöfe einem überarbeiteten Papier zu. Darin heißt es, sollte der Vatikan den Weg für Diakonninen frei machen, würden die australischen Bischöfe die Realisierung prüfen. Neben der Bischofskonferenz soll ein »Nationaler synodaler runder Tisch« die Beschlüsse des Plenarkonzils umsetzen.
John Warhurst, Vorsitzender der Reformgruppe »Concerned Catholics«, kritisierte den Kompromiss. Er sei »keine starke Unterstützung für weibliche Diakone,« sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur. Dabei wünschten die meisten Katholikinnen und Katholiken des Landes ein stärkeres Engagement ihrer Bischöfe für die Frauenweihe. Die hätten stattdessen »gezeigt, wie groß die Kluft zwischen ihnen und der gesellschaftlichen Realität ist«. Es fehlten klare Worte zum Umgang mit LGBTIQA+, zum Thema wiederverheiratete Geschiedene und zu den Kirchenfinanzen.