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Ein katholischer »Kalifat-Staat«?

von Lutz Lemhöfer vom 05.08.2005
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Katholischen Traditionalisten genügt es nicht, für die Lateinische Messe und gegen die Handkommunion zu streiten. Sie haben auch ihre ganz eigenen Vorstellungen von dem, was in Gesellschaft und Politik vonnöten sei. Nachzulesen im Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft Pius X. vom Dezember. Danach sind heute schon die Zeichen der Endzeit angebrochen: »Glaubensabfall, Verrohung der Sitten und der Moral, Zerstörung sogar der natürlichen Werte und des Lebens.« Anlass für diese Philippika war die Weigerung des Europäischen Parlaments, den katholisch-konservativen italienischen Politiker und Philosophen Rocco Buttiglione zum EU-Kommissar zu wählen. Der Minister der Regierung Berlusconi und Vertraute von Papst Wojtyla hatte auf Befragen durch liberale und linke EU-Abgeordnete abfällige Privatmeinungen über Homosexuelle und allein erziehen

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