Schuldhaft an Krebs erkrankt?
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Matthias Beck
Der Krebs und die Seele
Schöningh. 262 Seiten. 24,90 EUR
Die These zur Volkskrankheit lautet, dass weder medizinische Erkenntnis noch die Psychosomatik allein hinreichend den Ausbruch von Krebs erklären, sondern mögliche existenzielle Hintergründe im Menschen verantwortlich seien. Eine solide Darstellung des medizinischen Forschungsstands beeindruckt zu Beginn. Für den Autor entsprechen Vernetzungen medizinischer Psychologie und Biologie der Verbindung von Geist und Materie. Hier kommt Thomas v. Aquin ins Spiel (und immer wieder Augustinus) und mit ihm die Einheit von Leib und Seele, die Ganzheit sowie dem behaupteten inneren Sein des Menschen. Die Anthropologie wird leider zum größten Tell neuzeitlich durch Zitate von Hans Urs von Balthasar dominiert. Geistiges Wachstum, Sinnintegration, Umkehr und Gehorsam gegen Gott werden als Wege zur Vermeidung von Krebserkrankungen angedacht. Dabei bleibt höchst fraglich, ob ein Patient ohne diese Deutung sozusagen »schuldhaft« handelt oder nicht. Ich halte die Behandlung innerpsychischer Folgen einer Diagnose »Krebs« zum Zweck der Heilung für hilfreicher als eine seelische Ursachenforschung. Unter diesem Aspekt hat das Buch sicher einen bleibenden Wert. (Siehe auch Artikel: »Den Krebs besiegt«, Seite 56).