Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 15/2022
Der Inhalt:

»Kosten-Tsunami« im Pflegesystem

vom 05.08.2022
Artikel vorlesen lassen
Wie lassen sich die Mehrkosten in der Pflege finanzieren? (Foto: Getty Images/iStock/TommL).
Wie lassen sich die Mehrkosten in der Pflege finanzieren? (Foto: Getty Images/iStock/TommL).

Der Arbeitgeberverband Pflege warnt angesichts der Inflation vor drastischen Kostensteigerungen in Altenpflegeheimen. Pflegebedürftigen, ihren Familien und den Kommunen drohe ein »Kosten-Tsunami«, wenn die Regierung nicht gegensteuere. Dies erklärte der Präsident des Verbands der privaten Anbieter, Thomas Greiner. Die Kostensteigerungen könnten sich auf 600 bis 1000 Euro pro Monat summieren, ergänzte er. Neue Daten des Verbandes der Ersatzkassen bestätigen den Trend, setzen aber die Steigerungen klar niedriger an. Nach Angaben des 2009 gegründeten Arbeitgeberverbands sind die Kosten für einen Pflegeplatz in diesem Jahr im Bundesdurchschnitt um drei Prozent gestiegen.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 15/2022 vom 05.08.2022, Seite 25
Der Riss ist tief
Der Riss ist tief
Wie Betroffene von Missbrauch die falschen Gewissheiten der Kirchen entlarven

Die tatsächliche Höhe der Eigenanteile unterscheidet sich zugleich stark je nach Einrichtung und Bundesland. In Baden-Württemberg sind die Eigenanteile (ohne Zuschuss gerechnet) mit derzeit durchschnittlich 2619 Euro im Monat am höchsten, in Mecklenburg-Vorpommern mit 1828 Euro am niedrigsten. Wer den Eigenanteil nicht aus eigenen Mitteln oder mit Unterstützung von Angehörigen bestreiten kann, muss dafür Sozialhilfe beantragen. Die Zahl der Senioren, die darauf zurückgreifen müssen, steigt derzeit deutlich an.

Thomas Greiner mahnt an, bisher fehle eine politische Antwort darauf, wie man die Mehrkosten finanzieren wolle – ohne eine solche Antwort träfen sie Pflegebedürftige sowie in zweiter Linie die Kommunen als Sozialhilfeträger. Im Übrigen kämen nun mit dem Anstieg von Energiepreisen und Zinsen schon die nächsten Teuerungswellen auf das System zu.

4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0