Wirtschaft
»Goodbye Germany« in der Industrie
Deutschland scheint für Unternehmen als Wirtschaftsstandort zunehmend an Attraktivität zu verlieren. Wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter Berufung auf eine Umfrage unter Unternehmen, das Energiewende-Barometer, mitteilte, führten die Firmen insbesondere hohe Strompreise und Bürokratie als Gründe dafür an.
Demnach können sich 37 Prozent der Unternehmen vorstellen, ihre Produktion in Deutschland deswegen einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Vor einem Jahr hatte der Wert noch bei 31 Prozent gelegen. Bei den größeren Industrieunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten denkt inzwischen sogar mehr als die Hälfte darüber nach. An der Umfrage haben laut DIHK rund 3300 Unternehmen teilgenommen.
Der Politik sei es bisher nicht gelungen, den Unternehmen eine Perspektive für eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ihm zufolge sind die Strompreise momentan noch höher als vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. In den USA etwa seien auch die Gaspreise günstiger. Es fehle die Perspektive, wie es weitergehe. Für die Unternehmen sei kein klares Konzept ersichtlich, die entscheidende Frage sei, wie Vertrauen und Zuversicht geschaffen werden könnten.