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Im Glanz des schönen Scheins

Benedikt XVI. ist das, was viele suchen: Anker in einer Welt der Unsicherheit, Vaterfigur in einer Gesellschaft ohne Väter. Doch für ein lebendiges Christentum sorgt er nicht
von Erwin Koller vom 08.09.2006
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Ein Kind des Zeitgeistes ist er gewiss nicht. Den Widerspruch gegen die »Moden des Denkens« und die »Diktatur des Relativismus« hat Benedikt XVI. schon kurz vor seiner Wahl streitbar formuliert: »Das kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wellen (ideologischer Strömungen) durchgeschüttelt und von einem Extrem ins andere geworfen worden: vom Marxismus zum Liberalismus bis hin zum Libertinismus, vom Kollektivismus zum radikalen Individualismus, vom Atheismus zu einem vagen religiösen Mystizismus.« Im deutschsprachigen Fernseh-Interview von Anfang August spricht er mit ähnlicher Militanz gegen den alten Feind: »In der Welt des Westens erleben wir ja heute eine neue Welle einer drastischen Aufklärung oder Laizität.«

Nichtsdestoweniger korrespondiert die Art, wie Benedikt XVI. sein Amt ausübt, in verschied

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