Kein Auftrag zur Vernichtung der Erde
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Ewald Stübinger
Ethik der Energienutzung
Kohlhammer. 308 Seiten. 30 EUR
Der alttestamentarische Schöpfungsauftrag »Macht euch die Erde untertan« scheint mitunter in sein Gegenteil, in einen »Vernichtungsauftrag«, umgekehrt zu werden. Diesen Entwicklungen tritt Stübinger, Hochschulseelsorger und Sozialethiker in München und Neuendettelsau, mit seinem Konzept einer »Ökologie der Zeit« entgegen, indem er zeitökologische und theologische Perspektiven eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Schöpfung entwickelt. Stübinger fragt nach der ethischen Verantwortung in der Energiefrage. Er zeigt die Auseinandersetzung darum im Rahmen einer interdisziplinären Diskussion auf, die Kirchenleute und Philosophen ebenso mit berücksichtigt wie Energielobby und Kritiker der Energiewirtschaft. In seinen theologischen Perspektiven einer Ethik der Energienutzung setzt Stübinger sich mit wissenschaftstheoretischen Überlegungen auseinander und stellt die zeitökologischen Perspektiven von Jubeljahr, Sabbatjahr und Sabbatgebot im Alten Testament vor. Für ihn zeigt sich im breiten Spektrum der interdisziplinären Auseinandersetzung mit ethischen Kriterien, Prinzipien und Leitbildern der Energienutzung insgesamt, dass es »einen weitgehenden Konsens in zentralen ethischen Maßstäben« gibt.