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Vom treuen Gott zum deutschen Gott

Wie Kirchenlieder umgedichtet wurden. Ein Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler und Kirchenliedforscher Hermann Kurzke
von Bernward Kalbhenn vom 07.10.2005
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Nationalhymnen sind säkularisierte Kirchenlieder«, sagt der Literaturwissenschaftler und Kirchenliedforscher Hermann Kurzke. Er weist darauf hin, dass die christliche Religion ihrem Ursprung nach übernational sei; das feiere sie selbst auch von Anfang an als »pfingstliche Überwindung der Sprachgrenzen. Es musste also viel geschehen, um das zum Vergessen zu bringen«, fügt der Mainzer Professor hinzu: »Mir ist aufgefallen, dass die Nationalhymnen in dem Augenblick nach oben kommen, in dem die kirchlichen Hymnen absinken. Im Zeitalter der Aufklärung, im 18. Jahrhundert, ist die Bedeutung der Kirchenlieder immer mehr geschwunden. Und es kommt im 19. Jahrhundert dann der Aufstieg der Nationalhymnen, der Aufstieg generell des Nationalismus. Der Nationalismus bedient sich eben vieler Vokabeln und vieler Vorstellungen, die ursprünglich einmal

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