Hungern fürs Grundeinkommen
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Ralph Boes, Mitbegründer der Bürgerinitiative bedingungsloses Grundeinkommen, hat seit dem 1. Juli zwanzig Kilo abgenommen. Seitdem hat er keine vollständige Mahlzeit zu sich genommen. »Ich lag sechs Tage im Krankenhaus.« Trotzdem macht er weiter. Der 58-jährige Berliner Ergotherapeut protestiert am Brandenburger Tor gegen Hartz IV. Weil es »die Würde des Menschen antastet«, hält Boes das Arbeitslosengeld II für »verfassungswidrig«. Er will erreichen, dass das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe diese Einschätzung mit einem Urteil bestätigt. Ralph Boes fordert, dass jedem Menschen in Deutschland ein bedingungsloses Grundeinkommen von tausend Euro im Monat ausgezahlt wird. Kritiker meinen, dass das nicht zu finanzieren sei. Für die Bild-Zeitung ist Boes ein »Hartz-IV-Schnorrer«. Stellenangebote des Jobcenters Berlin-Mitte hat er abgelehnt. Er hält Jobcenter für »verfassungswidrige Institutionen«. Er hungert gegen Sanktionen, »mit denen man mich zu staats- und wirtschaftskonformem Verhalten zwingen will«. Das bedingungslose Grundeinkommen schenke Freiheit für eine eigene Lebensgestaltung, schrieb er in einem »Brandbrief« an die Regierung, den Bundespräsidenten und das Jobcenter.