Taliban schließen Mädchen aus
Die Taliban lassen die Menschen in Afghanistan weiter im Unklaren, ob und wie sie die Rechte von Frauen und Mädchen respektieren werden. Offiziell geben sie sich gemäßigt. Frauenrechtlerinnen berichten jedoch, dass sie über soziale Medien Drohungen berüchtigter Spezialeinheiten der neuen Machthaber erhalten. Sie fürchten, verschleppt oder ermordet zu werden.
Gleichzeitig haben die Taliban junge Mädchen von weiterführenden Schulen ausgeschlossen. Auch Lehrerinnen wurden zum Schulstart nicht zurück an die Schulen gerufen. Die Taliban sprechen von einer vorläufigen Maßnahme und machen Sicherheitsbedenken geltend. Ein Sprecher sagte, es müssten erst ein sicherer Transport und eine sichere Umgebung garantiert werden. Kriterien dafür nannte er nicht.
Für die Schülerinnen und ihre Lehrerinnen bedeutet das, dass sie auf unbestimmte Zeit nicht lernen und unterrichten dürfen. Möglicherweise wird der Prozess langfristig hinausgeschoben, um die Rückkehr von Mädchen und Frauen an die Schulen zu verhindern. Menschenrechtsorganisationen sehen die Bildungserfolge der vergangenen zwanzig Jahre in Gefahr. In dieser Zeit stieg die Zahl der Mädchen, die Grundschulen besuchten, von fast Null auf rund 2,5 Millionen. Ebenso ging die Analphabetenrate unter Frauen zurück.