Leserbrief
Nationalchauvinismus?
Zu: »Germany first« (17/2024, Seite 10)
Christoph Fleischmann meint, es sei »Nationalchauvinismus«, wenn die Regierung eines Landes in erster Linie an die eigene Bevölkerung denkt und daher Einwanderung begrenzt, um etwa den Sozialstaat nicht zusammenbrechen zu lassen. Übrigens leben wir in einer Demokratie. Daher kann es uns nicht egal sein, was die Mehrheit der Bevölkerung über den Umgang mit Migration denkt – bis hin zur Angst vor Überforderung. Die Einwanderungswilligen, die nach Meinung unserer gewählten Repräsentanten nicht »zum nationalen ›Wir‹ dazugehören sollen«, müssen leider abgewiesen werden. Wir Menschen denken in aller Regel zuerst an die eigene Familie, an die eigene Gemeinschaft und scheuen uns davor, das eigene Wohl für das Wohl von Menschen aus fernen Ländern aufs Spiel zu setzen.
Hans-Joachim Schemel, München
Nicht alle, die Probleme im derzeitigen Umgang mit der Migration sehen, müssen nationalchauvinistisch sein. Ganz im Gegenteil: Wer viele Menschen aus anderen Kulturen aufnehmen will, muss sich auch für deren Integration voll verantwortlich fühlen und diese leisten können. Und man muss auch ehrlich genug sein, zuzugeben, dass Straftäter und Islamisten dabei sind, mit denen man umgehen und vor denen man andere schützen muss. Es ist ein ehrlicher Blick darauf nötig, wie man Zuwanderung so organisieren kann, dass Integration möglich bleibt. Reinhild Hohmann, Düsseldorf