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Der Mut zum Guten

Wir müssen es lernen, die Güte schön zu finden, so langweilig sie auf den ersten Augenblick auch ist
von Fulbert Steffensky vom 21.10.2005
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Die in Wien geborene amerikanische Jüdin Ruth Klüger wurde als Kind nach Theresienstadt verschleppt. Später kam sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort wurden kräftige Jüdinnen, die nicht jünger als 15 sein durften, für Arbeitseinsätze in einem anderen Lager aussortiert. Sie aber war erst zwölf und ein schmächtiges Kind. Das Kind stand ohne Hoffnung in der Reihe der Gefangenen, die sich langsam vorschob zu den SS-Leuten, die die Gefangenen entweder in die direkte Vernichtung oder, ein kleiner Aufschub, in ein Arbeitslager schickten. So erzählt Ruth Klüger die Geschichte ihrer vorläufigen Rettung in ihrem Buch »weiter leben«:

»Neben dem amtierenden SS-Mann ... stand die Schreiberin, ein Häftling. Wie alt mag sie gewesen sein, neunzehn, zwanzig? Sie sah mich in der Reihe stehen, als ich schon praktisch vorne war. Da v

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