Theologische Feuchtgebiete
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Der weibliche Körper ist in Wahrheit ein Sack voll Blut und Schleim, Feuchtigkeit und Galle«, schreibt der Benediktinermönch Odo von Cluny im 10. Jahrhundert. Dieses Zitat drängt sich unweigerlich als Assoziation zu Charlotte Roches »Skandalroman« Feuchtgebiete auf. Natürlich hat Odo andere Absichten als Roche: Der Mönch will seine Novizen vor den Verlockungen der Frau warnen. Roche will auf die Tabus, die den (weiblichen) Körper noch immer umgeben, aufmerksam machen. Beiden gemeinsam ist, dass sie durch die brutale Deutlichkeit, mit der die Körperlichkeit angesprochen wird, schockieren. Der Körper als schleimige Materie, die, wie es bei Odo heißt, »es uns ekelt, auch nur mit den Fingerspitzen zu berühren«.
Der Körper ist immer Träger von Bedeutung. Er ist Teil eines kulturellen und religiösen Symbolsystems. Er ist ein Medium, um