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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2020
Der Inhalt:

Kämpferisch und kein bisschen leise

von Claudius Grigat vom 06.11.2020
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Reggae. Frederick »Toots« Hibbert gilt auf Jamaika als Musiklegende. Er hat das Wort Reggae für die neue karibische Musikrichtung geprägt, spätestens 1968 mit seinem Song »Do the Reggay«. Schon zuzeiten der Bürgerrechtsbewegung in den USA nahm der heute 75-Jährige ikonische Songs auf: »Monkey Man« zum Beispiel ging um die Welt. Toots’ Stücke waren immer wieder auch politisch, tanzbare Beschreibungen der Verhältnisse. Und das ist auch 2020 so, auf seinem ersten Album seit zehn Jahren. Songs wie »Freedom Train« oder »Struggle« zeigen einen Toots Hibbert, der immer noch kämpferisch und kein bisschen leise ist. Da macht er noch mal deutlich, dass seine Widerstandsphilosophie eine pazifistische ist, wenn er singt: »In diesem Kampf haben viele versucht, mich niederzuschlagen – ich werde nicht gegen sie kämpfen.« Denn sonst, so doziert er zu funkigen Rhythmen, könne es keinen Frieden geben. Musikalisch geht das Spektrum auf »Got to Be Tough« quer durch alle möglichen Spielarten der Black Music: Ska und Reggae, Blues und Jazz, R’n’B und Soul, Funk und Highlife. Toots’ Stimme klingt dazu voll und kräftig, hier und da mit einem charakteristisch-schönen »Soulkratzen«. Insgesamt ein ungemein frisches Werk mit Dauerbrenner-Themen und ebensolcher Musik, das dazu beitragen könnte, die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.

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